Skua und mehr…

Endlich haben Wind und Wellen einen weiteren Versuch nach Norden zu kommen zugelassen. Wir segeln in 6,5 Std nach Carriacou, wo wir in einer schön geschützen Bucht die nächsten 2 Tage verbringen. Yvonne hat schon einen grossen Teil der Insel erkundet und kommt am 2. Tag wieder an Bord. Wir geniessen erneut ihre exzellente Küche. Am nächsten Tag legen wir nach einem kurzen Schlag an einer Boje des Marine Reservats auf Sandy Island an. Mit Schnorchelausrüstung gehen wir an Land und schnorcheln das Riff ab. Ich bin am wenigsten geübt und daher auch schnell müde. Die vielen Eindrücke von den farbigsten Fischen und den verschiedenen Korallen faszinieren mich sehr. In den Büchern lesen wir, dass dies eines der schönsten Riff`s der südlichen Antillen sein soll. Yvonne und Martin, beides versierte Taucher im roten Meer empfinden es schön, aber nicht überwältigend. Umsomehr sind wir alle gespannt auf die viel beschriebenen Tobago Cays. Also geht es weiter nach Union Island in die Bucht von Clifton. Nach dem Prozedere der Einklarierung fahren wir zurück zum Schiff und machen das Dinghi klar. Ein malerisches Städtchen empfängt uns, mit vielen kleinen Restaurants, wo wir abends Lobster essen. Das Highlite ist aber die Inselbar zwischen zwei Riffs, die nur mit dem Dinghi erreichbar, und eine wahre Touristenattraktion, ist. Am nächsten Morgen schauen wir uns die Gegend genauer an und kaufen bei lokalen Marktfrauen frisches Gemüse, Früchte, Croissants und Baquette ein. Man spürt schon einen Hauch von den französischen Antillen hier auf der Insel, wo auch viele Franzosen leben.

Gegeüber liegt Palm Island mit einem typischen karibischen Postkartenstrand. Auf dem Rückweg werden wir sicher dort vor Anker gehen und uns am Strand mit einem gemütlichen Nachtessen verwöhnen lassen.

Die nächste Etappe führt uns nach Mayreau in die Salt Wistle Bay. Auf dem Weg dorthin wird Yvonne am Steuer gefordert. Die Skua krängt und läuft nur mit der Genua bei gutem Raumwind 6 kn. Die Konzentration und Anspannung ist deutlich sichtbar (Foto). Sie meistert die Aufgabe aber mit Bravour. Kaum angekommen, fahren wir an Land und laufen dem Strand entlang, wo es 2 Strandrestaurants hat. Wir reservieren fürs Nachtessen. Lobster und Fisch mit Gemüse, überbackenen Kartoffeln und Reis werden für uns frisch zubereitet. Eine ganze Familie ist beschäftigt mit der Vorbereitung und einem liebevoll gedeckten Tisch für uns. Mit den Füssen im Sand, direkt am Strand geniessen wir unser Nachtessen unter dem Sternenhimmel.

Am nächsten Morgen ist es bewölkt und regnerisch, aber wir wagen es trotzdem in die Tobago Cays einzulaufen. Die Sicht ist nicht besonders gut, doch das Kartenmaterial hilft uns den Weg an den Riffs vorbei zu einer Boje direkt vor der „Schildkröteninsel“ zu finden. Wir machen die Skua fest und schon werden wir von den gegenüberliegenden Schweizertouristen angesprochen auf die Skua. Der Skipper dieses grossen Katamarans schwimmt zu uns herüber und schaut sich mit Begeisterung die Skua an. Daraufhin werden wir eingeladen, sein Schiff mit 12 Schlafplätzen, Nespressomaschine und allem Luxus den man zu Hause auch hat, zu besichtigen. Die Männergruppe will alles wissen über unsere Langfahrten und interressiert sich für die Details einer solchen Planung.

Danach zieht es uns trotz Regen zum Riff um zu schnorcheln. Es wird aber schnell kühl und wir kehren zur Skua zurück. Die Schildkröten schwimmen neben der Skua, was Yvonne sofort auch aus der Nähe sehen will. Schnell springt sie ins Wasser und schwimmt mit ihnen in der Bucht. Am späteren Nachmittag wechseln wir die Boje und legen zwischen zwei kleinen unbewohnten Inseln an. Der nächste Tag beschert uns viel Sonne und wunderbares Licht um nochmals alles genauer anzuschauen. Wir fahren mit dem Dinghi an den Strand wo wir bei einem Spaziergang Leguane beobachten und später Rochen ganz nah am Strand sehen können. Martin fährt mit Yvonne nochmals zum Riff, und zieht sie später mit dem Dinghi über die Bucht zurück. Sie schwärmt von diesem Erlebnis und ermuntert mich dies auch zu probieren. Also fahren wir nochmals über die Bucht und schnorcheln bei den Riffs. Auf dem Rückweg werden Yvonne und ich an einem langen Seil über die Bucht gezogen und wir können Schildkröten, verschiedene Korallen und viele Fische sehen, ohne jegliche Anstrengung. Am Abend essen wir am Strand bei Romero frisch zubereitete lokale Spezialitäten und fahren bei Dunkelheit zurück zur Skua.

Bei schönstem Segelwetter machen wir am nächsten Tag einen Schlag Richtung Norden, um in der Charleston Bay in Canouan das Mittagessen im Cockpist zu geniessen. Nach 1 Stunde heisst es Anker hoch und wieder Richtung Mayreau zurück in die Salina Bay. In den nächsten 2 Tagen geht es mit angenehmem Nordostwind Richtung Süden. Yvonne steuert die Skua durch die Wellen und geniesst es nochmals segeln zu können. Die Zeit vergeht schnell und Yvonne verlässt uns in Carriacou, wo sie mit der Fähre nach Grenada zurück fährt. Wir danken Dir liebe Yvonne für den schönen Empfang in Grenada nach unserer Atlantiküberquerung und für die schöne Zeit mit Dir.